TCM bei Zyklus ohne Eisprung – Hoffnung trotz ausbleibender Ovulation
Ein regelmäßiger Zyklus – aber kein Eisprung? Für viele Frauen mit Kinderwunsch ist das eine besonders frustrierende Diagnose. Zyklusbeobachtung, Temperaturkurven und Hormonspiegel zeigen zwar Aktivität, doch der entscheidende Impuls zur Ovulation bleibt aus. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist das kein Grund zur Resignation – sondern ein klares Signal für eine Yin- oder Qi-Störung, die gezielt behandelt werden kann.
Was braucht es für einen Eisprung aus TCM-Sicht?
Die TCM beschreibt den Eisprung als eine Dynamik zwischen Yin und Yang:
- In der ersten Zyklushälfte baut das Yin (Substanz, Follikel, Schleimhaut) auf.
- Zur Zyklusmitte transformiert sich das Yin in Yang – der Impuls für den Eisprung.
- Dafür braucht es eine starke Nieren-Energie (Essenz), bewegliches Leber-Qi und ausreichend Blut.
Bleibt der Eisprung aus, liegt meist ein Ungleichgewicht in dieser Achse vor.
Typische Muster bei anovulatorischen Zyklen
- Yin-Mangel → trockene Schleimhäute, kurzer Zyklus, schwacher Zervixschleim
- Leber-Qi-Stagnation → PMS, Spannungsgefühl, schmerzhafter Mittelschmerz ohne Eisprung
- Blut-Mangel → schwache Periode, Schwindel, blasse Haut
- Nieren-Essenz-Schwäche → unregelmäßige Zyklen, Erschöpfung, Kälteempfindlichkeit
Was hilft aus Sicht der TCM?
- Akupunktur zur Zyklusregulation:
Behandelt wird zyklusphasengerecht – z. B. Yin-stärkende Punkte vor dem Eisprung (KID3, SP6, REN4), danach Yang-stärkende Punkte zur Lutealphase (DU20, ST36, BL23). Zusätzlich Leber-Qi bewegende Punkte wie LR3 oder GB34. - Kräutertherapie zum Follikelaufbau und Eisprungförderung:
Individuelle Rezepturen z. B. mit Dang Gui, Bai Shao, Gou Qi Zi, Yin Yang Huo, Zhi Mu – abgestimmt auf Konstitution und Zyklusphase. - Ernährung zur Yin- und Blutstärkung:
Empfehlenswert: gekochtes Gemüse, Eier, schwarzer Sesam, Datteln, Spinat, Knochenbrühe oder Misosuppe. Kühlend, aber nahrhaft – keine stark trocknenden oder erhitzenden Speisen. - Entspannung für Leber und Shen:
Zyklusstörungen sind häufig stressbedingt. Tägliche Rituale, Atemübungen, Bewegung ohne Leistungsdruck, warme Fußbäder und Schlafhygiene helfen dem Körper, den natürlichen Rhythmus zurückzufinden.
Auch ohne Eisprung ist die Situation nicht aussichtslos – sondern behandelbar. Die TCM setzt genau dort an, wo schulmedizinische Hormontherapien oft zu kurz greifen: am energetischen Grundmuster. Mit gezielter Diagnostik, zyklusangepasster Therapie und Geduld lässt sich oft nicht nur der Eisprung wiederherstellen, sondern der ganze Zyklus harmonisieren – ein echter Hoffnungsschimmer bei scheinbar stagnierenden Prozessen.