Andrologie „Nan Ke“ Männermedizin

In der Behandlung von „Männerleiden“ verfügt die chinesische Medizin seit alters her über ein breites Spektrum an Rezepten und Behandlungsmöglichkeiten, die z.B. die Potenz beim Man steigern können (statt Viagra ).

Anwendungsgebiete in der TCM:

1) Potenzstörungen

  • Erektile Dysfunktion („Yang wilt“ „welkendes Yang“)
  • Libidoverlust
  • Ejakulationsstörung

2) Prostatabeschwerden

3) „ Männerpflege“ – „Yang-Sheng“ (Mehr dazu)

Für den Erfolg der Behandlung mit TCM ist die exakte Syndromsymptomatik und Erstellung des individuellen Disharmonie-Musters von großer Bedeutung.

Es wird zunächst festgestellt, ob generell eine „Fülle“ oder ein „Mangel“ vorliegt. Anschließend wird differenziert, wodurch die Fülle oder der Mangel verursacht wurden.

1) Fülle

  • Durch Stagnation von Qi und Blut ?
  • Aufgrund eines pathogenen Faktors (Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Schleim)?

2) Mangel

  • Welche Substanz ist betroffen ?
    • Qi, Blut, Yin, Yang oder Essenz
  • Welches Organsystem ist für den Mangel verantwortlich ?

Sobald das individuelle Disharmoniemuster definiert wurde, kann die entsprechende Behandlungsstrategie erfolgen.

Mit Hilfe von Akupunktur, individueller Phytomedizin, Anmo-Tuina und Ernährungsberatung werden demgemäß dem Patienten

  • Substanzen zugeführt (Qi, Blut, Yin, Yang, Jing)
  • Qi, Blut und Säfte in Bewegung gebracht
  • Feuchtigkeit und/oder Schleim beseitigt
  • Hitze/Kälte beseitigt

Je nachdem wie lange die Beschwerden bestehen, beziehungsweise ob es sich um ein akutes oder chronisches Geschehen handelt, sind zwischen 5 und 10 Behandlungen erforderlich.

Sexualität und Schwangerschaft:

  • Ejakulation verbraucht bei Männern die Essenz, während viele Schwangerschaften und starke gynäkologische Blutungen die Essenz der Frau verbrauchen.
  • Männer sollten ihrem Alter entsprechend ejakulieren. Jüngere Männer öfter und je älter ein Mann wird, desto weniger. Dabei geht es nicht um die Ausübung der Sexualität, sondern um die Ejakulation an sich. Dem Zurückhalten des Samens wird viel Aufmerksamkeit in der TCM gewidmet.

Jeder Mann sollte die Anzahl seiner Samenergüsse dem Alter und dem Zustand seiner Essenzen anpassen.

Ejakulationstabelle nach TCM

Erlaubte Samenergüsse
Alter des MannesGuter GesundheitszustandDurchschnittlicher Gesundheitszustand
15 Jahre2x / Tag1x / Tag
20 Jahre2x / Tag1x / Tag
30 Jahre1x / Tagalle 2 Tage
40 Jahrealle 3 Tagealle 4 Tage
50 Jahrealle 5 Tagealle 10 Tage
60 Jahrealle 10 Tagealle 20 Tage
70 Jahrealle 30 Tagekeine Ejakulation zu empfehlen

Harmonie und Ausgeglichenheit fördern die Gesundheit und das Leben

Harmonie in der Gesellschaft

  • Es gilt ein gutes Miteinander zu pflegen, Streit und Auseinandersetzungen sowie Missgunst und Konkurrenzdenken zu vermeiden.
  • In Frieden mit der Gesellschaft, in der Familie und mit seinen Mitmenschen zu leben ist eine gute Voraussetzung für ein erfülltes und gesundes Leben.

Harmonie mit der Natur

  • Mit Mutter Natur im Einklang zu leben, sie nicht auszubeuten, sondern sie zu schützen und zu bewahren ist etwas sehr wesentliches um auch das menschliche Leben zu fördern und für die Nachkommen zu erhalten. Es wird in der TCM auch empfohlen im Einklang mit den Jahreszeiten zu leben.

Harmonisches Umfeld

  • Ein schönes und sauberes Umfeld, saubere Luft und Wasser, sowie ein ästhetisches, aufgeräumtes Zuhause sind sehr wichtig für das Wohlbefinden. So kann das eigene Qi gut zirkulieren.

Im Einklang mit den Jahreszeiten leben

Frühling:

Im Frühjahr ist es Zeit in Bewegung zu kommen, früh aufzustehen und sich körperlich zu betätigen. In dieser Zeit ist es besonders gut neue Projekte zu starten und kreativ zu sein. Sich selbst und anderen gegenüber sollte man wohlwollend begegnen – also nicht in Konkurrenzkämpfe und –denken verfallen.

Sommer:

Der Sommer ist die Zeit der Gestaltung, der Vielfalt und der Freude. Es ist die beste Zeit sich am Leben zu erfreuen, am besten in Gesellschaft. Es gilt Beschränkungen hinter sich zu lassen und die Schönheit und Fülle des Lebens zuzulassen, zu genießen und den Geist auszudehnen.

Herbst:

Der Herbst ist die Zeit des Loslassens und des Sammelns. Nach der Fülle des Sommers richtet sich der Blick nach innen auf das wesentliche, um zu erkennen was wichtig ist und was wieder gehen darf. Es ist die Zeit für inneren und äußeren Hausputz.

Winter:

Der Winter ist die Zeit der Ruhe und Stille. Die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Die Aktivitäten sollten heruntergefahren werden. Es ist die Zeit der Regeneration und der Meditation. Man konzentriert seine körperlichen und geistigen Kräfte um sie im Frühling dann kraftvoll umsetzen zu können.

Den Geist kultivieren

Gedanken können das Leben fördern oder aber auch zerstörerisch wirken. Deshalb ist es so wichtig den Geist zu kultivieren, schlechte Gedanken zu bemerken und Gier, Habsucht, Mussgunst und Rachegedanken aus dem Geist zu entfernen. An Stelle dessen soll man den Zustand der Gelassenheit sowie der geistigen Ruhe und Ausgeglichenheit pflegen.

Die Emotionen ausgleichen

Angst, Wut, Trauer, übermäßige Sorge und exzessive Freude (Exhaltiertheit und außer sich sein) gehören in der TCM zu den 5 Grundemotionen. Es wird genau beschrieben, welche Art von Qi diese Emotionen beinhalten und welche negativen Auswirkungen sie auf das Qi des Körpers haben.
Emotionen machen uns Menschen aus und haben daher eine essentielle Berechtigung. Sind die Emotionen jedoch fixiert, unangemessen oder im Übermaß vorhanden, dann hat dies eine Störung des eigenen Qi zur Folge und wirkt sich ggf. negativ auf den Körper aus. Aus diesem Grund sind ausgeglichene Emotionen nicht nur für das eigene Wohlbefinden von Bedeutung, sondern auch für die Gesundheit und ein langes Leben.